Montag, 13. Juni 2011

wie schnell ein Jahr vergeht!!!

Tja ihr habt schon lange nichts mehr von mir gehört, deshalb schreib ich jetzt nochmal einen kurzen Bericht.

So viel gibt es allerdings nicht zu berichten. Hier ist nach wie vor alles beim Alten. Bei euch ist es jetzt sicher richtig warm, hier nur noch wenn die Sonne scheint, was zum Glück noch relativ häufig der Fall ist :). Aber sonst wird es schon kälter jetzt. Ja und sonst ist es einfach unfassbar wie schnell die Zeit vergeht. Ende Juli bin ich schon wieder zu Hause. Ich freu mich euch alle wieder zu sehen!!!

So das war's auch schon.
Achja ein paar Bilder gibts noch...(auf Davids blog sind auch noch welche, einfach auf der Seite anklicken)

Bis bald euer Yannick




 

Donnerstag, 31. März 2011

Abenteuer 2. Teil

Blue Pools in der Nähe von Wanaka
So ich habe gerade etwas Zeit, hier ist nichts los, David ist beim Surfen und sonst nieselt es und da hab ich mir gedacht, da schreib ich doch glatt wieder mal was auf meinen Blog.

Aaalso ich wohne jetzt hier in Napier in einer WG direkt oberhalb der Schule, in der ich arbeite. Die ganzen Häuser sind hier auf einem riesigen Gelände verteilt, das hauptsächlich von den Farmern genutzt wird. Außer mir leben hier noch David, mein Zivikollege, Freund und Helfer, und 10 andere aus Deutschland, Neuseeland, Chile und England. Unser Haus steht ganz oben auf dem Hügel und so laufen wir jeden Morgen den Weg zur Schule runter.

Was ich da so mache? Die Hohepa school ist eine Schule for children with special learning needs. In meiner Klasse sind 5 Kinder so um die 10 Jahre. Wir spielen, lesen, schreiben, rennen, hüpfen, essen etc. etc. zusammen und das ganze geht von morgens 9 bis mittags 3. Wir haben echt ne Menge Spaß und auch ein sehr tolles Team in meiner Klasse. Manchmal ist es aber auch sehr, sehr anstrengend, aber die Kids zeigen einem immer, dass es jede Mühe wert ist.

Tja und mittags komme ich dann von der Schule nach Hause und dann wartet meistens schon David mit nem Bier auf mich, der ist nämlich faul und weigert sich strikt zu putzen;-). Sonst geht meistens nicht mehr viel, weil man einfach zu am Ende ist, außer surfen, wobei das Wetter im Moment nicht mehr ganz so einladend ist. Achja und zwei Mal die Woche gehe ich Fußball spielen, bin nämlich dem großen Port Hill United beigetreten :-). 

Am Wochenende gehen wir dann abends ab und zu nach Napier rein oder feiern hier. Sonntag ist unser Fischtag. Zusammen mit Demetri gehts an den beach und meistens fangen wir auch ein Fischlein, was dann direkt danach verspeist wird.

So was gibts noch, dieses Wochenende gehen wir zum Rugby, ist so ne Art Champions League spiel hier in Napier und nächste Woche gehts ab nach Wellington tja und dann gehe ich für zwei Wochen nach Aussie, weil wir Schulferien haben.

Jetzt wisst ihr alle, wie hart das Leben hier am anderen Ende der Welt ist!!!

Ich wünsche euch besseres Wetter und einen schönen Frühling.

Euer
Yannick 

Samstag, 19. Februar 2011

Ja ich lebe noch...



Als erstes hoffe ich, dass es euch allen gut geht und ihr gut ins neue Jahr gestartet seid. Ich habe mich endlich aufgerafft, um den schon lange überfälligen Bericht über den travelmonth zu schreiben.

Allerdings weiß ich überhaupt nicht wo ich anfangen soll, wir (Andy war auch dabei) haben einfach so viel erlebt und gesehen, dass ich das nicht einfach auf einer Seite zusammenfassen kann, deshalb versuch ich einfach mal ein paar besondere Momente rausszusuchen.

Angefangen hat der Spaß an Weihnachten, das wir zusammen in Gisborne im Kreise einer neuseeländischen Familie verbracht haben. Zu Essen gabs christmasham, roasted chicken, salate etc. war echt schön, haben mit den Kids noch Fußball gespielt und danach bei ein paar Bier zusammen gesessen.
Von Gisborne gings dann in unserem kleinen, weißen Ford, in dem wir die kompletten 5 Wochen schlafen sollten nach Wellington, um von dort die Fähre auf die Südinsel zu nehmen. Nach ungefähr 3 h  durch die relative ruhige Cook-Strait waren wir dann in Picton. Am nächsten Morgen konnten wir dann zum ersten Mal das bestaunen,  was wir davor auf der Nordinsel noch nie zuvor gesehen hatten, nämlich die Marlborough Sounds, die von dichtem Wald bedeckt sind.

Unser erstes Ziel war das Farewell Spit, die nordwestlichste Spitze der Südinsel. Der Strand dort war wunderschön und das Meer so kalt, wie nirgendwo sonst J . Dieser Abend sollte dann auch der für mich schönste des gesamten Monats werden. Wir entschieden uns zu Nguroa Bucht zu fahren, um dort über Nacht zu bleiben. Diese kleine Bucht, war auf der map eingezeichnet und lag am Ende einer langen gravelroad. Dort angekommen stoppten wir vor einem Farmhaus mit Schild, das uns darauf aufmerksam machte, dass es sich um ein Privatgelände handele. Außerdem war die Weiterfahrt nur mit Genehmigung der Farmer erlaubt. Also fuhren wir langsam noch ein Stück weiter und wurden dann von 4 knurrenden Hunden begrüßt. Ich fragt die nächstbeste Person (wie sich später herausstellte war es der Sohn), ob wir denn in der Bucht unser Abendessen zu uns nehmen könnten. Er verwies uns an seine Mutter. Nach einigem Zögern willigte sie tatsächlich ein und so packten wir unsere sieben Sachen und marschierten über die riesige Farm (wir erfuhren später, dass es über 2 km² waren) gen Meer. Der komplette Ort war unglaublich friedlich und die tiefstehende Sonne gab den sonst so grünen Hügeln einen goldenen Schimmer. Wie beide waren einfach glücklich und freuten uns auf die Bucht. Nach ungefähr 20 Minuten, in denen unzählige Schafe den Weg säumten, waren wir angekommen. Mir fehlten ehrlich gesagt die Worte, der Anblick war atemberaubend. Es war eine kleine Bucht, ungefähr 400 Meter lang, mit weißem Sandstrand, gesäumt von Hügeln und schroffen Felsen.  Man fühlte sich so weit weg vom ganzen Trubel der „Welt“ und so legten wir uns einfach nur in den Sand, schlossen die Augen, genossen die letzten Strahlen der untergehenden Sonne und lauschten der Brandung. Später als wir fertig waren mit essen, kam Marjorine zu uns rüber und fragte, ob wir zu ihnen ans Lagerfeuer kommen wollten, wo sie uns ihren Mann Peter und ihre beiden Kinder, sowie eine befreundete Familie vorstellte. Wir sangen und spielten Gitarre. Andy und ich entschieden uns dann noch auf einen der Felsen zu klettern, um den Sonnenuntergang anzusehen- es war einmalig… Als es schon dunkel war, machten wir uns auf den Rückweg zum Farmhaus, das über der Bucht thronte. Dort luden uns Peter und Marjorine noch auf eine Tasse Tee und ein Stück christmascake ein. Tja und dann kamen wir wieder einmal in den Genuss der neuseeländischen Gastfreundschaft. Marjorine forderte uns nämlich auf, obwohl wir sie erst seit 3 Stunden kannten,  bei ihnen im Haus in einem, ja tatsächlich richtigen, großen Doppelbett zu schlafen. Am Anfang lehnten wir noch ab, aber sie blieb stur und so sanken wir dankbar in die weiche Matratze und waren froh nicht im kleinen Auto schlafen zu müssen. Am nächsten Morgen hieß es um 7 aufstehen. Wir hatten nämlich versprochen als kleine Gegenleistung Peter, der immerhin schon 70 war, ein bisschen auf der Farm zu helfen. So fuhren wir nach einer Schüssel porridge (Andy und ich sind inzwischen süchtig :-P)mit einem großen Traktor über das riesige Gelände, um ein bisschen Feuerholz zu sammeln. Insgesamt verbrachten wir 3 Stunden damit, ca. 3-4 Meter lange Manukaäste auf- und abzuladen. Während Andy und ich schwitzten, lud Peter seelenruhig einen Ast nach dem Anderen auf. Ich habe großen Respekt vor ihm und mochte seine freundliche Art auf Anhieb.  Nach einem schönen Lunch hieß es dann Abschied nehmen von diesen definitiv besonderen Menschen.

Danach ging unsere Reise weiter gen Süden an der Ostküste entlang. Die Tagesabläufe glichen sich meist: aufstehen, porridge machen, im Meer baden, etwas anschauen oder eine kleine Wanderung machen und zum nächsten Ziel fahren. Auf unserer Fahrt nach Christchurch aßen wir Hummer am Strand, duschten unter einem Wasserfall und ließen es uns einfach gut gehen. Unser ständiger Begleiter während der kompletten Zeit war das Meer. Wir badeten bei strahlendem Sonnenschein, bei strömendem Regen und wenn es eigentlich zu kalt war. Wir duschten im Meer, spülten unser Geschirr im Meer oder saßen einfach nur da und schauten bei einem Glas Wein den Wellen zu.
In Christchurch verbrachten wir Silvester, was eigentlich nicht besonders erwähnenswert ist. Wir hatten eine schöne Party und eine lange Nacht dank Andy :) (das werde ich glaube ich nie vergessen)…
Nach Christchurch verabschiedeten wir uns von der tasman sea, die wir auch bald vermissen sollten und fuhren von nun an im Landesinneren nach Queenstown. Auf unserem Weg lagen einige Seen, der Erste unter ihnen war Lake Tekapo. Seine türkisfarbene Farbe, aufgrund von irgendwelchem Steinmehl, das die Gletscher hinterließen, machte den Anblick mit den Southern Alps im Hintergrund einzigartig. Im dortigen Mount Cook National Park machten wir eine Wanderung zum Hooker Glacier. Der Kontrast zwischen Strand am Morgen und Gletscher am Mittag, war schon etwas komisch, aber die Kulisse echt toll.

In Queenstown, einer wirklich tollen Stadt mit See und Bergen rund herum wie in der Schweizwaren wir dann noch mountainbiken, was riesig Spaß machte, leider dehnte sich Andy die Außenbänder, sodass ich eine Zeit lang seine „bitch“ war und kochen, spülen etc. für ihn übernehmen musste (Spaß, hab ich natürlich gerne gemacht). Außerdem habe ich noch ein paar Weingüter angeschaut, was auch ganz nett war.

So was haben wir noch- ah ganz wichtig unser Ausflug zum Doubtful Sound. Für ein kleines Backpackervermögen ergatterten wir einen Platz auf einem kleinen Schiff, das uns den halben Tag über den Sound schippern sollte. Der Tag wurde zu einem einzigartigen Erlebnis, dass das Geld auf jeden Fall wert war. Morgens um 7 hieß es Leinen los. Zuerst ging es über den Lake Manapouri und dann mit dem Bus über einen Pass, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf den Sound hatte (angeblich „the million dollar view“). Unser Schiff hieß „Breaksea Girl“ (oder so ähnlich) und mit ihr glitten wir übers Wasser. Die Atmosphäre zu beschreiben ist schwer. Aber ich habe mich gefühlt wie am buchstäblichen Ende der Welt, ein Blick auf die Karte bestätigt das glaube ich- nächster Stopp ist die AntarktisJ. Das Wasser im Sound war schwarz, fragt mich nicht warum, war aber echt so… Mitten aus dem Wasser sind dann wirklich senkrecht Felswände aufgeragt und an ihnen sind sogar Bäume gewachsen, die jeglichen Gesetzen der Physik zu trotzen schienen. Als der Kaptain dann noch die Motoren ausstellte, waren wir eins mit der friedlichen Natur um uns herum. Leider haben wir außer Babymöwen keine Tiere gesehen, aber alles geht nun mal nicht…

Danach ging es dann die Westküste hoch zurück nach Picton. Auf dem Weg sind dann unter Anderem noch folgende Dinge passiert:

  • es hat geregnet und geregnet und ach bevor ich es vergesse, es hat geregnet
  • wir haben den sandflies ein Festmahl geboten
  • Wir haben Rudi geschenkt bekommen (ein 60 cm langer 4 kg schwerer Kahawai), der dann die Nacht auf unserem Dach verbrachte und den ich morgens um 10 an einem Fluss ausnehmen durfte, weil ich im verdammten Schnucken verloren hatte (wir haben um alles, wirklich alles geschnuckt). Immerhin gabs zum Frühstück Rudi & Chips und das umsonst (irgendein Koch in einem Café hat ihn für uns in den Ofen geschoben)
  • wir durften Regenwald oder Dschungel bewundern
  • wir haben noch zwei weitere Gletscher angeschaut- sehr beeindruckend
  • wir haben uns mit Tess und David getroffen und sind sehr gut essen gegangen
  •  wahrscheinlich habe ich noch ein paar Sachen vergessen, aber:
  • wir hatten unseren Spaß!
·     
Tja und damit war der Reisemonat dann auch schon vorüber, wobei wir beide am Schluss sehr fertig waren und überhaupt kein Bock mehr hatten. Wir hatten jeden Tag etwas Neues gesehen, in einem kleinen Auto gelebt, zu Zweit auf einer 90 cm Matratze geschlafen und seeeehr viel Nudeln gegessen!!! Wir hatten trotzdem auf alle Fälle eine richtig geile Zeit und haben so viele tolle Menschen kennengelernt:

Lee und Torri aus Kanada, Gustavo und Celeste aus Chile, John und John’s Freundin aus Spanien bzw. der Schweiz, Adam aus England, Peter & Family, Zip Sarah und Konsorten aus Christchurch, die drei Grazien aus Australien, Christoph und Tina aus Deutschland und noch viele mehr…

Also erst mal Glückwunsch, wenn ihr es bis hier her geschafft habt ;-) Aber ich hab wirklich versucht mich kurz zu fassen…

Was ich gerade mache? Damit verschone ich Euch noch ein bisschen…

Nur so viel SONNIGE Grüße aus Napier :-)

Euer

Yannick

PS: Bilder mache ich nächste Woche drauf, hab nur limitiertes Internet, sorry!

Montag, 20. Dezember 2010

Tongariro Nothern Circuit

Letzten Montag machten Julian, Andy und ich uns auf den Weg in Richtung Taupo. Geplant war die komplette Tour durch den Nationalpark, die immerhin 50km lang ist und 4 Tage erfordert. Also setzten wir uns früh morgens ins Auto und fuhren 5 Stunden bis zum Startpunkt der Rundwanderung. Tja und dann ging das Abenteuer los:

Ausgerüstet mit unseren Backpacks, Essen, Trinken, 2 Zelten etc. setzten wir uns langsam in Bewegung. Unser ganzer Krempel wog sicher so ca. 20 kg, sodass wir schnell feststellten, dass das ein ganz schön anstrengendes Unterfangen werden könnte. Erschwert wurde unser Vorhaben außerdem von unserer naja sagen wir nicht optimalen Ausrüstung, so wurde nicht mit Wanderschuhen sondern mit normalen Straßenschuhen gewandert, außerdem haben Julian und ich uns einen kreativen Regenschutz aus Müllsäcken gebastelt um unsere Rucksäcke zu schützen.

Am Montag ging es dann erst einmal gemächlich los. Nach 3 Stunden sollten wir die erste Hütte erreichen, wo wir unser Zelt für die Nacht aufstellen wollten. Doch schon nach 5 Minuten wandern wurden wir auf die erste Probe gestellt. Julian zog enthusiastisch an seinem Schultergurt und plötzlich hatte er die komplette Schnalle in der Hand. Andy und ich wären fast an den folgenden Lachkrämpfen gestorben, aber wir beruhigten uns dann doch noch und Julian konnte mit einem Knoten weiter marschieren. Nach einer halben Stunde waren wir schon ziemlich mitgenommen, da das Gewicht doch ziemlich an unseren Schultern zog. Wir kamen uns absurderweise wie beim Bund vor, nur dass die da mindestens ne richtige Ausrüstung haben (wie Julian feststellte). Aber nach 3 Stunden sind wir dann tatsächlich an der Mangatepopo Hut angekommen, wo wir von vielen anderen Wanderern (ja mal wieder Deutsche so weit das Auge reichte, ist ja schließlich unser Nationalsport J) aufmerksam beäugt wurden.Von manchen wurden wir sogar wegen unseres unprofessionellen Auftretens etwas belächelt. Außerdem trafen wir auf eine Gruppe von Jugendlichen die alle in Army- Anzüge gehüllt waren. Sie waren aus Australien und wie in einer Art Feriencamp unterwegs. Sie sollten uns noch die ganze Zeit begleiten.Vor allem morgens, wenn wir etwas verplant aus dem Zelt schauten, hatten wir ab und zu kurz den Eindruck, es wäre Krieg ausgebrochen.

Am nächsten Tag wurden wir dann frühmorgens von Nebel und Regen begrüßt, was natürlich unsere Stimmung direkt hob. Julian und ich legten unseren originellen Regenschutz an uns so trotteten wir durch den strömenden Regen. Nach ein paar Minuten waren wir bis auf die Haut nass und hatten eigentlich die Schnauze voll. Hinzu kam noch, dass es nun bergauf ging und wir ziemlich schnell am Ende waren. Eigentlich wollten wir auf den Schicksalsberg hochklettern, aber das Wetter machte das unmöglich.

Am Mittwoch war das Wetter dafür wieder schön, die Sonne schien und alle Wolken hatten sich verzogen. So machten wir uns auf den Weg in Richtung Schlafplatz für die nächste Nacht. Auf einem der Krater trafen wir auf zwei Australier und als wir sie fragten, ob es sich denn lohnte auf den Vulkan zu klettern antworteten diese:“ Take it easy guys, go for it!!“, also versteckten wir unsere Backpacks, liefen ein Stück des Weges, den wir schon am Tag zu vor gelaufen waren, zurück und machten uns dann auf in Richtung Mt. Ngauruhoe summit. Um auf den Gipfel des Vulkans zu gelangen, konnte man keinem Weg folgen sondern musste die nackten Felsen hochklettern. Vor uns lagen 700 Höhenmeter und schon nach ein paar Metern war uns die Lust eigentlich vergangen. Tja und dann war der noch der riesen Zufall, dass wir mitten in der Pampa David trafen, der mit zwei Kollegen ebenfalls versuchte den Vulkan zu erklimmen. Eine Stunde später waren wir dann angekommen und hatten wirklich einen fantastischen Panoramablick und auch der Krater konnte sich sehen lassen. An diesem Abend waren wir komplett game over  und machten uns schon mal mental auf die am nächsten Tag folgende 7 h Wanderung gefasst.

Am Donnerstag ging es dann nochmal auf einem wirklich landschaftlich schönen Stück zurück zum Ausgangspunkt. Doch leider hatten wir wieder einmal kein Glück mit dem Wetter. Es nieselte und war neblig. Doch das verlieh der kargen Gegend eine mystische Stimmung, so dass wir uns wirklich wie in Mordor fühlten und das Gefühl hatten, dass jeden Moment hinter einem Felsen ein Hobbit zum Vorschein kommen konnte.
Auf unserem Rückweg klagten wir dann alle über unsere schmerzenden Muskeln und dann hatten wir auch noch mitten im Nirgendwo bei strömendem Regen eine Autopanne. Wir hatten plötzlich Andys Zündkerze verloren. Doch wie die Kiwis halt sind, wurden wir schon nach einigen Minuten von einem sehr freundlichen Ehepaar abgeschleppt und kamen dann sicher zu Hause an.


So, dass war es dann mit den Geschichten für das Jahr 2010, ich hatte heute meinen letzten Arbeitstag und bin ab jetzt bis Ende Januar unterwegs.

Ich melde mich wieder im neuen Jahr.

I hope you are all well and I wish you all a Merry Christmas and a Happy New Year.

Euer Yannick

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Te Rerenga Wairua

Ja es ist schon wieder ein Monat vergangen, seit dem ich das letzte Mal vier Tage frei hatte. Dieses Mal hieß das Ziel Cape Reinga. Der Ort, an dem die tasman sea und der pacific frontal aufeinander treffen. Außerdem ist es im Glaube der Maoris der Ort, an dem die Seelen der Verstorbenen am einzigen vorhandenen Pohutakawa Baum ins Totenreich gleiten.

So hieß es am Mittwoch Abfahrt in Richtung Cape. Mit an Bord waren außerdem noch Andy und Thomas. Nach ungefähr 6 Stunden Fahrt waren wir endlich am Cape angekommen. Allerdings entschieden wir uns die Nacht an der Spirits Bay zu verbringen und erst am nächsten Tag das kleine, verbleibende Stück hoch zu fahren. Es war einmal mehr ein wunderschöner abgelegener Campingplatz mit einem Berg im Hintergrund (wie ihr auf den Bildern sehen könnt).

Andy und ich entschieden uns sofort, diesen selbstverständlich hoch zu klettern (wie sich später herausstellen sollte, genau das richtige Wort). Also stellte ich mir den Wecker auf 4.30 Uhr, damit wir den Sonnenaufgang gleich noch mitbekommen würden. Maybe ooor maybe not, der Wecker wurde natürlich ignoriert. Das war dann auch der Grund, warum wir erst am nächsten Morgen zu unserer kleinen Besteigung aufbrechen konnten. Unser Daueroptimist Andy war sich sicher:“ Da läufst locker in 20 min hoch.“ Also machten wir uns alle drei auf den Weg. Nach einer kleinen Flussüberquerung war es dann soweit, es ging bergauf. Doch nach 200m waren wir alle schon ziemlich am Ende, da es wirklich fast senkrecht bergauf ging. Tja und dann traf ich eine Entscheidung, die ich so nicht noch einmal treffen würde: Nachdem wir anfangs über eine Art Weide gelaufen waren, begann nun eine Felswand beinahe senkrecht aufzuragen und ich begann zu klettern. Nach 2-3 Metern wagte ich einen Blick nach unten, was ich besser nicht getan hätte. Denn es war doch gefährlicher, als es zuerst aussah. Als dann auch noch der nächste Stein, an dem ich mich hochziehen wollte herausbrach und zwei Meter neben Andy die Weide runter kullerte, begann ich ein ungutes Gefühl zu bekommen. Es gab nur ein Problem ich konnte weder zurück noch weiter, da die Wand vor mir nun wirklich senkrecht war. Zum Glück konnte ich dieses Stück umgehen und dann die letzten Meter zum Gipfel hochkraxeln. Aus den 20 Minuten war dann eine Stunde geworden, aber der Ausblick war fantastisch und so machte mir auch das Warten auf Andy nichts aus. Als wir dann zurück am Auto waren, ging es endlich ans Cape Reinga.  Wie sich schnell herausstellte, hatte sich die Anfahrt auf jeden Fall gelohnt, es lag etwas besonderes, magisches über diesem abgeschiedenen, windigen Ort, an dem lediglich der weiße Leuchtturm, auf menschliche Existenz hindeutet. Außerdem waren zu dieser Uhrzeit sehr viele Schnuffis unterwegs (Thomas und ich haben diese Bezeichnung für einen bestimmten Typ deutscher Backpacker erfunden, die man schon aus weiter Entfernung an so verschiedenen Merkmalen erkennt J). Nachdem wir dann gefragt wurde:“ Kän u please take ä piktschur of us?“ und wir dann mit:“Natürlich“ antworteten, war es schon sehr schwer den drohenden Lachkrampf angesichts der überraschten Gesichtsausdrücke und der vollkommen ernstgemeinten Frage:“Woher hasch des jetzt gewusst?“, zu verbergen.


Am Freitag sind Andy und ich nach ausgiebigem Frühstück surfen gegangen. Zuerst mussten wir allerdings einen Fluss überqueren. Das Wasser, das uns sprichwörtlich bis zum Halse stand, gab uns immerhin schon einen kleinen Hinweis auf die Temperaturen, die uns im Meer erwarteten, es war sehr kalt. Da es aber sehr hohe Wellen hatte, stand dem surfen eigentlich nichts mehr im Wege. Ich fand den Weg ins Wasser zuerst und die Wellen die von draußen groß aussahen, wurden plötzlich respekteinflößend. Ja es war schon ein Erlebnis, die komplette Kraft der tasman sea am eigenen Leib zu spüren. Aber bis auf ein paar Sekunden stand ich nicht lange auf dem Brett, da ich erstens noch nicht gut genug bin und ich zweitens viel zu sehr mit überleben beschäftigt war ;-). Danach haben wir uns dann die letzten, von ehemals hunderttausenden, Kauris Neuseelands angeschaut. Kauris sind riesige Bäume, deren Durchmesser über 5 Meter beträgt. Der größte von ihnen ist Tane Mahuta, the lord of the forest. War ebenfalls ein beeindruckendes Erlebnis, da man sich neben diesen Riesen ziemlich klein vorkam, und die Schnuffis waren witziger Weise auch wieder vor Ort, als hätten wir unsere Reisepläne abgesprochen.

Am Samstag gabs dann noch einen Ausflug an den Strand mit ein bisschen Rugby und smalltalk mit ein paar maoridudes, bevor Andy dann das Bedürfnis hatte sich das Surfbrett gegen die Stirn zu rammen (sorry dafür J), woraufhin wir das Krankenhaus besuchten. Bis auf einen kleinen cut, war es aber nicht weiter schlimm und so ließen wie den Trip bei einem leckeren Essen auf der Farm ausklingen.

So that’s it, I hope you are all well! I wish you a nice advent.
Take care
Yannick



Sonntag, 21. November 2010

The farm goes on holiday.

Ja, ich melde mich mal wieder. Ist jetzt schon ein Weilchen her seit dem letzten Mal. Aber in der Zwischenzeit gab es einfach nicht so viel zu erzählen. Hier ist inzwischen, würde ich sagen, der Alltag eingekehrt, was jetzt vielleicht langweilig klingt, ist es in Wirklichkeit gar nicht. But anyways, seit letzten Mittwoch gibt es wieder etwas zu berichten:

Wir sind hier nämlich für 5 Tage on holiday aufgebrochen. Ziel war eine kleine Halbinsel nördlich von Auckland namens Whangaparaoa. 

Ja und es waren auf jeden Fall 5 richtig tolle Tage.Was unter anderem daran lag, dass das Haus erstens diesen Blick hatte
 und zweitens das Wetter die ersten 3 Tage sehr gut war.
Das bedeutete dann nämlich 50 m an den beach laufen und schwimmen, relaxen und mit dem kayak um den kleinen Felsen im Meer paddeln.

Tja und dann waren wir auch noch fischen. Es war Mittwochnacht 4 Uhr morgens, als Robert und ich, sowie unser kleines Dingi (eigentlich eine kleine Nussschale aus Alu) uns auf den Weg runter zum Strand gemacht haben. Auf halber Strecke hat er dann noch nebenbei erwähnt, dass es auch noch leckt. Wat solls, wir können ja schwimmen! Nach einer gefühlten Stunde haben wir das uralte "Boot", das irgendwie nich so wirklich gerade schwimmen/fahren? wollte endlich ungefähr auf die Höhe des Felsens gerudert. Ja und dann hieß es warten. Geangelt wurde oldschoolmäßig mit handlines (ne Schnur und nen Haken). Und während ich seinen alten Geschichten gelauscht habe, gabs noch einen wunderschönen Sonnenaufgang mitten auf dem Meer und nebenbei haben wir auch 5 Fische gefangen. 2 waren zu klein und wurden wieder in die Freiheit entlassen, einer zu bait verarbeitet und die anderen Zwei zum Frühstück verspeist. 
Ein anderes Mal war ich mit Tess unterwegs, selber Ort, selbes Boot nur andere Uhrzeit. Ja und plötzlich fängt sie an zu schreien, lässt ihr reel los und wir beide müssen mit anschauen, wie ein offensichtlich großer Fisch mit nem Haken und was-weiß-ich-wie-viel Metern Schnur verschwindet. Hoffentlich ist er inzwischen den Haken losgeworden!

Ja das wars nun auch schon wieder, am Dienstag gehts auf ans Cape Reinga.
Außerdem muss ich mich jetzt entscheiden, wo ich meine zweite Hälfte verbringe. Das fällt mir aber mal gar nicht leicht.

Passt auf euch auf da draußen.

Yannick 

Sonntag, 7. November 2010

surfen :-)!

Ich war die letzten zwei Tage surfen :-)! Macht jede Menge Spaß, ist sehr anstrengend und man schluckt jede Menge Salzwasser.

Sonst gehts mir dem Wetter entsprechend gut!
Lass mal von euch hören, freue mich über jede kleine Nachricht. Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Sonntag!!!

Yannick